Goethebunker Interview #31 – Dario Zenker

Ilian Tape ist das Heimatlabel der Zenker-Brüder. Seit Gründung veröffentlichen die beiden dort Qualität aus vielen Bereichen der Clubmusik. Techno ist dabei sicher das Aushängeschild, aber keinesfalls eine Grenze. Es macht Spaß sich durch die VÖs zu arbeiten und Grenzgänger, Ausbrecher sowie solide Toolarbeiter zu entdecken. Untertauchen hat mit dem Mitbegründer, Produzenten und DJ Dario Zenker ein Interview geführt.

 

Wie verbringst Du denn so üblicherweise deine Tage, wie schaut dein Alltag aus?

Ich habe bis April/Mai noch Dienstags und Donnerstags in einem Plattenladen in München gearbeitet, musste aber aus zeitlichen Gründen damit aufhören. Da wir fast jedes Wochenende 1-2 Gigs spielen, versuche ich am Montag immer etwas zu entspannen. Den Rest der Woche bis Freitag kümmere ich mich mit meinem Bruder Marco um unser Label Ilian Tape und versuche so viel Musik wie möglich zu produzieren, was leider nicht immer einfach ist. Ansonsten stehe ich früh auf, damit ich mehr vom Tag habe. Ganz normaler Künstleralltag also.

 

An welchen Projekten arbeitest Du momentan, was ist zu erwarten, auch in Verbindung mit Deinem Bruder?

Es stehen 2 Alben von anderen Künstlern und diverse 12“ auf Ilian Tape an, daneben arbeite ich mit Marco an Remixen oder eigenen Tracks. Es kam gerade eine Platte auf Marcel Fenglers Label IMF raus, bald kommt eine Spilt Ep auf 50 Weapons mit Marcel Dettmann, dazu Remixe auf Dext Recordings und Boysnoize. Viel los, aber so soll es sein.

 

Wer oder was inspiriert dich?

Alles, was um mich herum passiert, diverse Menschen oder Musik, Essen, Bücher, usw. Wenn man will, kann man viel Inspiration aus allem ziehen, wenn man offen dafür ist. So war es schon immer und so bleibt es hoffe ich auch.

 

Welches ist Dein All-Time-Fav.-Gerät der Musikproduktion?

Das verrate ich leider nicht (:-)…

 

Was vermisst Du in „der Szene“?

Mehr Offenheit, Vielseitigkeit und Toleranz seitens des Publikums und mehr Risikofreudigkeit seitens der Veranstalter. Es gibt so viele gute Musik, aber für viele gute Künstler ist es zu schwer Fuss zu fassen, da es letzten Endes doch meistens leider nur ums Geld geht.

 

Wie nimmst Du Phänomene wie den Boiler Room war?

An sich finde ich es komisch sich vor die Kamera zu stellen und filmen zu lassen beim Tanzen. Bei Techno ging es eher darum abzuschalten und den Alltag zu vergessen, anstatt jedem zu zeigen, wo du gerade auf was unterwegs bist. Boiler Room hat die Podcasts abgelöst was die Promo betrifft, es gibt gute Episoden, aber auch weniger gute. Ich bin gespannt, was als nächstes kommt. Als Künstler ist es natürlich eine super Werbung in jeder Hinsicht.

 

Nenn uns doch mal ein paar Meilensteine der Musik aus deiner ganz persönlichen Sicht.

Enter The Wu Tang von Wu Tang Clan, Liquid Swords von Gza, Moment Of Truth von Gangstarr, alles auf Axis und Purpose Maker von Jeff Mills genau so wie alles auf Counterbalance und Dynamic Tension von Surgeon. Die Liste ist lang, aber die Sachen fallen mir als erstes ein.

 

Erzähl uns Dein verrücktestes Erlebnis während eines deiner Sets.

Als ich das erste Mal in Barcelona war, so ca. 2006, habe ich am Strand bei einer Bar aufgelegt, als ein Sturm kam, der wirklich alles weggeblasen hat; die Leute haben Planen und Schirme über das DJ Pult gehalten, damit die Musik nicht aufhört und weiter gefeiert. Irgendwann ging es vor lauter Regen und Blitzen nicht mehr, aber das war schon ein Highlight.

 

Interview Mike Rui

Kommentar schreiben

Kommentare: 0