Goethebunker Interview #49 - Maximilian



Maximilian ist Teil der Bochumer Baracke Crew und seit heute auch das neuste Mitglied unserer Goethebunker Familie. Der gelernte Mediengestalterr fühlt sich im heimischen Ruhrgebiet sehr wohl und hat eine große Leidenschaft für Elektro, House und Techno. Nach einigen gemeinsamen Clubnächten stand für uns fest, dass Maximilian sowohl menschlich, als auch musikalisch einfach in unsere Reihen passt und sind nur sehr glücklich über den Familienzuwachs.
Wir haben uns zum Auftakt über ein paar Dinge unterhalten.

 

Hallo Maximilian! Schön, dass du dir etwas Zeit für ein Gespräch genommen hast. Lass uns mit etwas Wesentlichem beginnen – erzähle uns doch einfach, wie deine musikalische Reise ihren Verlauf genommen hat.

 

Meine musikalische Reise hat schon vor längerer Zeit begonnen.

Mit 14 Jahren habe ich angefangen, E-Gitarre zu spielen und mit Freunden eine Band gegründet. Aber so wirklich gefruchtet hatte das alles nicht.

Ich hatte dann auch mal eine Phase, in der ich viel Hip Hop mit Jazz Beats gehört habe, was ich heute aber auch noch gerne mal mache. Generell muss man dazu aber auch sagen, dass mein Bruder und viele meiner Freunde öfter mit neuer Musik ankamen. So wird man dann natürlich auch geprägt und man lernt immer etwas neues kennen.

Auf diese Weise kam ich dann auch irgendwann auf die elektronische Musik. Bis zu meinem ersten Clubbesuch 2011 habe ich diese aber eher noch zu Hause gehört. Das war gleichzeitig meine erste Berührung mit dem Nachtleben.

Durch einen Freund bin ich dann auch ziemlich schnell zum Auflegen gekommen.

Da ich mich oftmals die Hälfte des Tages eh nur mit Musik beschäftigt habe, konnte ich das Thema auch nicht an mir vorbei gehen lassen.

Anfangs habe ich dann natürlich die meiste Zeit zu Hause aufgelegt und geübt. Irgendwann vor Freunden, auf Partys, Geburtstagen, etc…

Anschließend hatte ich dann die Chance, auf diversen Off-Location-Partys im Ruhrgebiet zu spielen.

Damit begann dann auch das Auflegen im Nachtleben. Musikalisch bewege ich mich da von Elektro bis House, Deep House und manchmal auch etwas technoider.

 

Das klingt interessant. Wie war das, als du dann künstlerisch aktiv wurdest und bei Veranstaltungen mitgewirkt hast?

 

Wir haben damals vor allem in Bochum selbst Off-Location-Partys organisiert und dem Ganzen auch ziemlich schnell einen eigenen Stempel aufgedrückt. So entstand die Baracke. Anfangs waren es die o.g. Off-Location-Partys und nach ein paar Jahren sind wir dann im Clubleben angekommen und haben die Partys von draußen nach drinnen verlegt.

Mittlerweile sind wir ein gemeinnütziger Verein, der lokalen Künstlern eine Plattform zur freien Entfaltung bietet und sich auch darüber hinaus engagiert.

Da ich schnell Teil dieser Crew wurde, konnte ich immer auf den Partys auflegen und organisiere mittlerweile Partyreihen mit und kümmere mich da vor allem um die Künstler.

Die Musik selbst und das Auflegen wurde somit ein noch festerer Bestandteil für mich und ich konnte mich durch all das auch immer weiter entwickeln.

Ich bin froh und auch dankbar, dass dadurch auch irgendwann die Möglichkeit entstand, in den lokalen Clubs, vor allem im Goethebunker, spielen zu dürfen.

 

Jetzt wissen wir alle, dass das Veranstalten von Off Partys nicht immer einfach ist und sich, sagen wir mal, häufig in einer rechtlichen Grauzone abspielen kann. Welchen Herausforderungen musstet ihr euch stellen?

 

Naja, nach ein paar Off-Partys war der Dreh auch schon raus. Herausforderungen entstanden ehrlich gesagt meisten eher bei der Findung für einen geeigneten Ort. Die Infrastruktur musste für uns irgendwie Passen, es musste gut erreichbar sein, aber trotzdem weit genug von Wohngebieten entfernt.

 

Nach allem, was ich so weiß, habt ihr das allerding immer sehr gut hinbekommen. Wann und wie bist du dann schließlich auf den Goethebunker getroffen?

 

Mein erste Besuch im Goethebunker war auf der Kompakt Labelnight mit Michael Meyer.

Lang ist es her, aber es war richtig gut und ich wusste direkt, dass ich wiederkommen werden.

Beim zweiten oder dritten Besuch bekam der Bunker die neue Anlage, welche hier im Ruhrgebiet , vor allem bezogen auf die Größe des Clubs, auch eher einzigartig ist. Das hat natürlich schon sehr viel ausgemacht. Dazu kamen dann die genialen Bookings, welche mich musikalisch natürlich auch nochmal entscheidend mitgeprägt haben. Ich muss sagen, dass der Goethebunker eine große Inspiration für mich war und auch heute noch ist.

Das schöne ist, dass im Goethebunker so einiges zusammenkommt. Entspannte und interessante Menschen, mit denen man schöne Partys haben kann, sowie sehr gute Musik mit sehr gutem Sound, eine einzigartige Atmosphäre. Eine Party im Goethebunker hat immer etwas Intimes und Familiäres.

Dass sind vor allem die Dinge, die für mich den Goethebunker auszeichnen.

 

Es gibt offensichtlich gute Gründe, weshalb der Goethebunker und du zueinander gefunden haben!
Ich möchte gerne nochmal auf das Thema „Baracke e.V.“ zurückkommen. Kannst du uns die Idee und die Inhalte etwas näher bringen?

 

Die Baracke e.V. ist durch die Off-Partys entstanden. Irgendwann wollten wir offiziell werden und mehr, als „nur“ Partys machen. So entstand der Bezug zur Gemeinnützigkeit und daraufhin auch unsere Partyreihe im Goethebunker. Mittlerweile planen wir auch gemeinnützige Projekte wie beispielsweise Post Polution Veranstaltungen in Bochum.

Wir sind sehr breit aufgestellt und versuchen natürlich, das Potenzial aus jedem Mitglied rauszuholen. So kommt es auch, dass wir einen Pool an Djs und Leute im Kommunikations- und Designbereich haben. Die Baracke fungiert also insgesamt als Plattform zur Entfaltung.

 

Wir sind gespannt, was wir von euch noch erwarten dürfen! Ein Thema, das uns alle in irgendeiner Form beschäftigt, ist natürlich die Entwicklung der Clubszene. Wie sind deine Eindrücke und Einschätzungen dazu im Allgemeinen?

 

Man merkt schon, dass das Clubleben sich weiter entwickelt.

Die große Kommerzialisierung ist für mich eher ein kritischer Punkt. Ich find es auf der einen Seite super, dass die Szene offener und vielleicht auch zugänglicher wird. Dadurch wird es aber dann auch oftmals wirtschaftlicher und verliert manchmal auch den Spirit.

 Das ist wiederum das, was meiner Meinung nach den Goethebunker ausmacht. Ein Club der, sich schon lange selbst treu bleibt und es jedes Mal schafft, eine gute Party mit der richtigen Atmosphäre, bester Musik und den richtigen Leuten zu auf die Beine zu stellen.

 

Vielen Dank für die lobenden Worte und herzlich willkommen im wahrscheinlich schönsten Betonklotz der Welt!

Das letzte Wort gehört dir – was möchtest du gerne noch loswerden?

 

Ich freue mich sehr und bin auch dankbar, dass ich nun ein Teil des Goethebunkers sein kann. Ich bin mir sicher, dass die gemeinsame zukünftige Zeit viele positive Erfahrungen mit sich bringen wird.

Außerdem ist es auch einfach geil, im Goethebunker aufzulegen und es gab für mich bis jetzt noch keine bessere Erfahrung.